Wir alle sehen die Welt nur mit unseren eigenen Augen. Wie andere die Welt sehen, das wissen wir nicht. Nun können wir Erwachsene uns mitteilen und verstehen, ob wir gut sehen oder schlecht – aber ein Kind kann das nicht. Doch wie kann bei einem Kind eine Sehstörung erkennen?
Also, wie kann man bei einem Kind eine Sehstörung erkennen? An diesen Anzeichen könnt ihr bei Kindern eine Sehstörung erkennen:
- Permanentes / zeitweises Schielen
- Kopf-Schiefhaltung
- Müdigkeit und Kopfschmerzen
- Konzentrations- und Lernprobleme
- Auffälliges Ungeschick
- Schwierigkeiten beim Fixieren und Greifen
- Auch ein Amblyopiescreening beim Kinderarzt kann helfen.
Im folgenden Artikel erfahrt ihr, auf was man bei Kindern achten kann, um festzustellen, ob eine Sehstörung vorliegt. Des Weiteren erklären wir euch, wieso die bekannten Untersuchungen, wie zum Beispiel der Visustest beim Augenarzt oder der Sehtest bei der Schuleingangsuntersuchung nur bedingt verlässliche Ergebnisse liefern. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

Gutes Sehen ist wichtig für die weitere Entwicklung und das Lernen
Dabei sind zwei gesunde Augen doch so wichtig für die Entwicklung des Kindes. Eine anhaltende Sehschwäche in Folge unbehandelter Sehstörungen beeinträchtigt nicht nur die schulischen Leistungen, sondern erhöht auch die Unfallgefahr im Straßenverkehr.
Und wusstet ihr, dass eine Sehstörung sogar die Berufswahl einschränken kann? Kinder, bei denen die Sehschwäche nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird, können als Erwachsene unter anderem nicht als Pilot, Busfahrer, Polizist oder Feuerwehrmann arbeiten.
Ein guter Grund also, dass wir von Kindesbeinen an dafür sorgen, dass ihre Träume nicht an vermeidbaren Einschränkungen scheitern.

Aufgepasst! So könnt ihr eine Sehstörung erkennen
Wie bereits erwähnt ist es oft schwer bei einem Kind eine Sehstörung zu erkennen. Denn ein Kind mit einer unentdeckten Sehstörung hat keine Erfahrung damit, ob es die Welt anders sehen könnte – es hat die Welt ja noch nie anders gesehen!
Und während die Fortschritte bei den ersten Gehversuchen oder dem Artikulieren der ersten Worte leicht zu beobachten sind, ist es umso schwerer zu erkennen wie und was ein Kind sieht. Es sind zu viele Eindrücke, die auf einen einprasseln und die man ohne Fachkenntnis oft gar nicht richtig zuordnen kann.
So könnt ihr bei Kleinkindern eine Sehstörung erkennen
Gerade bei Kleinkindern erweist es sich als besonders schwierig, da sie sich selbst noch nicht erklären können. Es ist sehr schwer auf die oft nur sehr schwachen Anzeichen einer Sehstörung aufmerksam zu werden.
Hier findet ihr einige Symptome, die auf eine Sehstörung bei Kleinkindern hinweisen können:
- Permanentes oder zeitweises Schielen
- Schiefhaltung des Kopfes
- Häufig vorkommendes Stolpern
- Erschwertes Fixieren oder Greifen von Dingen
- Weißer Reflex in Pupille
Ihr seht, das sind alles keine Symptome, die man sofort erkennen und richtig einordnen kann. Zumindest nicht ohne Fachkenntnis oder Erfahrung. Wichtig sind daher die Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der U-Untersuchungen bzw. Mutter-Kind-Untersuchungen, worauf wir weiter unten nochmal zurückkommen.
So könnt ihr bei Vorschul- oder Schulkindern eine Sehstörung erkennen
Hier findet ihr einige Symptome, die auf eine Sehstörung bei Vorschul- oder Schulkindern hinweisen können:
- Auffällige Müdigkeit und Fehleranfälligkeit bei Arbeit in Nahsicht
- Probleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen
- Unscharfe Ansicht von Dingen in der Ferne (z.B. Tafel)
- Verschwommenes Sehen, Zeilenverlust beim Lesen
- Konzentrationsprobleme und Unlust bei visueller Anforderung
- Häufige Kopf- oder Augenschmerzen
Wenn man ehrlich ist, dann hätten viele von uns diese Anzeichen nicht unbedingt mit einer Sehstörung bei einem Vorschul- oder Schulkind verbunden, oder? Und doch könnten alle Symptome ein Hinweis auf eine Sehstörung sein.

Nur ein Kind, das gut sieht, kann auch gut lernen!
Hat ein Kind Probleme beim Schreiben, Lesen und Rechnen oder kann ein Kind das Geschriebene an der Tafel nicht erkennen, verliert es schnell den Mut und die Lust am Lernen. Ein Leistungsabfall ist unweigerliche die Folge.
Aus diesem Grund ist es sehr wichtig bei Schulproblemen alle Eventualitäten abzuklären – oder ihnen bereits zuvorzukommen.

Schuleingangsuntersuchung: bereits vor Schuleintritt Sehstörungen erkennen
Viele von euch werden nun sagen: „Dafür gibt es doch den Visustest beim Kinderarzt oder vor dem Schuleintritt eine Schuleingangsuntersuchung, in der auch die Sehfähigkeit beurteilt wird. Hier sollte man eventuelle Sehstörungen doch erkennen.“
Ihr habt recht, das ist der Sinn der Sehtests im Rahmen der U-Untersuchungen, Mutter-Kind-Untersuchungen sowie der Schuleingangsuntersuchung. Doch hierbei handelt es sich um subjektive Untersuchungsmethoden, die etwaige Ungenauigkeiten mit sich bringen können.
Problem bei subjektiven Sehtests: Ein Kind muss in der Lage sein mitzuarbeiten
Kinder, die auch aufgrund der Fähigkeit zum „Nahfokus“ (Akkommodation), trotz Sehstörung zufriedenstellende Antworten liefern können, treffen hierbei auf Untersucher, die je nach individueller Wahrnehmung beurteilen, ob die Antwort des Kindes richtig oder falsch war.
Zusätzlich zu den oben genannten Schwierigkeiten kommt hinzu, dass ein Kind Dinge zuverlässig erkennen und benennen muss. Kann sich ein Kind noch nicht richtig ausdrücken oder beherrscht die deutsche Sprache nicht in all den feinen Unterschieden, wird das Bild einer Orange schnell zu einem Ball.
In solch einem Fall liegt es dann beim Untersucher zu entscheiden, ob das Kind gut sehen kann, oder eben nicht. Gut also, dass wir zum Glück bereits andere, objektive Methoden kennen, um zuverlässig und unabhängig von Tagesform oder individueller Meinung des Untersuchers feststellen zu können, ob unsere Kinder gut sehen.
Amblyopiescreening – eine frühzeitige Augenvorsorge beim Kinderarzt
Erschreckend ist: Bei 1 von 5 Kindern bestehen Risikofaktoren / Sehstörungen, die unbehandelt zur einer Amblyopie (Schwachsichtigkeit) führen. Je früher diese Risikofaktoren entdeckt und behandelt werden, desto besser sind die Behandlungserfolge.
Das Amblyopiescreening ist eine objektive Messmethode um bereits bei Kleinkindern ab dem 5. Lebensmonat festzustellen, ob eine Sehstörung vorliegt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das Kind von vorneherein eine gesunde Sehfähigkeit entwickelt.
Diese Augenvorsorgeuntersuchung findet aus einem Meter Entfernung und in unter einer Sekunde statt. Das Messergebnis wird mit altersüblichen Messwerten verglichen und ein „Auffällig“ oder „Unauffällig“ angezeigt. Kinder mit einem auffälligen Messergebnis sollten anschließend an einer Augenuntersuchung beim Augenarzt teilnehmen.
Mehr Informationen findet ihr auf der Informationsseite augenvorsorge.info.

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Und: Geht mit eurem Kind zur Augenvorsorge – es ist so wichtig! Inzwischen übernehmen es sogar schon viele Krankenkassen. Bei Fragen und Anmerkungen könnt ihr uns natürlich jederzeit einen Kommentar da lassen.
Eine schöne, besinnliche Weihnachtszeit wünscht euch
euer Plusoptix-Team!
Eine Antwort auf „Stellt euch vor, der Nikolaus kommt – und euer Kind kann ihn nicht richtig sehen.“